30. November 2010

Mit ehemaligen US-Soldaten auf Vietnamreise

Hauke Friedrichs schreibt über die vielen US-Veteranen, die ihre ehemaligen Kampfstätten in Vietnam bereisen. Übersetzer Hong Thanh Nhan begleitet sie auf ihrer Reise in die Vergangenheit und auf der Suche nach dem inneren Frieden. Hong Thanh Nhan arbeitete schon zu Kriegszeiten als Dolmetscher und ist seit den 1990er Jahren für ausländische Firmen tätig. Die US-Besucher hingegen staunen, wie amerikanisiert und kapitalistisch Vietnam heute ist. Eine Begegnung der besonderen Art.

Amerikanische Kriegstouristen suchen ihren Frieden, Die Zeit
http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-11/vietnam-veteranen

26. November 2010

"Hello Again": Der Traveller-Pfad in Vietnam

Berit Waschatz hat Vietnam von Nord nach Süd bereist und festgestellt, dass man selbst als Individualreisende nicht mehr allein unterwegs ist. Viele Traveller sind in Hanoi und in der Halong-Bucht gemeinsam unterwegs. Sie machen sich im Minibus auf den Weg zur einstigen Demilitarisierten Zone bei Hue, fahren im Liegebus weiter nach Hoi An und lassen sich von den zahllosen Schneidern Designerstücke anfertigen. Den Abschluss bilden Shopping und eine Mekong-Delta-Tour ab Ho-Chi-Minh-Stadt. Und spätestens hier laufen einem Mitreisende aus Hanoi, Hue oder Hoi An wieder über den Weg...

Vietnam: Wo ein Huhn über den Gehweg spaziert, Welt Online
http://www.welt.de/reise/Fern/article10661569/Vietnam-wo-ein-Huhn-ueber-den-Gehweg-spaziert.html

14. November 2010

Buchtipp Vieatnam: Eine kulinarische Rundreise

Luke Nguyen: VIEATNAM (Collection Rolf Heyne)
Erschienen im März 2010, 344 Seiten (mit rund 200 Abbildungen), ISBN: 978-3899104523
Preis: 39,90 Euro (Deutschland), 41,10 Euro (Österreich), 67,90 Franken (Schweiz)
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Dieses hochwertige Buch wird jeden begeistern, der schon einmal durch Vietnam gereist ist oder dies vorhat. Luke Nguyen, Chefkoch des Restaurants "Red Lantern" in Sydney, reist auf der Suche nach kulinarischen Köstlichkeiten durch die Märkte und Garküchen seines Heimatlandes. Er hat authentische Rezepte von Gerichten gesammelt, die Reisende aus den einfachen Straßenlokalen zwischen Sapa und dem Mekong-Delta kennen. Seine Familienmitglieder zeigen ihm die Zubereitung einiger Suppen und Dipp-Soßen. Dazu kommen schöne Fotos, die das Alltagsleben der Vietnamesen zeigen.

Luke Nguyen beginnt seine kulinarische Reise im äußersten Nordwesten Vietnams, in Sapa. Nach einer rumpeligen Nachtfahrt im Zug in den Grenzort Lao Cai und dem Minibustransfer nach Sapa zieht es ihn und seine Partnerin Suzanna Boyd zum örtlichen Markt. Ihre Fotos zeigen die ersten, authentischen Eindrücke: Verkäuferinnen, vor denen sich Tofu-Stücke auftümen, lachende Kinder vom Bergvolk der Roten Dao, die dampfende Nudelsuppe essen, eine Einladung zum Tee vor bergiger Kulisse. In einer Reportage schildern sie, welche zum Teil seltsamen Lebensmittel sie auf dem Markt entdecken, was sie hier und da probieren, welche Gerüche ihnen entgegenströmen. Sie laden einige Kinder auf eine Pho ein, besuchen eine Nudelsuppen-Standfrau in ihrer Küche, stellen zusammen mit einem Tofu-Macher den Sojabohnenquark her. Zum Abschluss ihres Sapa-Aufenthaltes haben sie einige Rezepte zusammengetragen, stets verbunden mit einer kleinen Geschichte oder einem Erlebnis. Die Gerichte - einige exzellent fotografiert - sind authentisch und zum Nachkochen geeignet, denn die meisten Zutaten sind in hiesigen Asia-Shops erhältlich.

Auf diese Weise reisen Luke Nguyen und Suzanna Boyd durch das Land. In Hanoi machen sie sich auf die Suche nach der besten Nudelsuppe Pho, besuchen Eis-, Kaffee- und Grill-Stände, Garküchen und Plastik-Stühlchen-Lokale an den Gehwegen. In der Halong-Bucht geht es in ein schwimmendes Fischerdorf. In Hue, wo Einheimische sie in „Geheimtipp-Restaurants“ führen, lernen sie die feine Küche der vietnamesischen Kaiser kennen, in Hoi An die lokale Spezialität „Cao Lau“ (Nudeln mit Schweinefleisch).

Immer wieder werden sie von Vietnamesen zum Essen eingeladen, erzählen sie von Reiseerlebnissen, reflektiert Luke Nguyen das Gesehene mit seiner Kindheit. 1978 geboren, wanderte seine Familie über Thailand nach Australien aus, wo er in einem Vietnamesenviertel in Sydney aufwuchs und heute ein Restaurant betreibt. Ab dem Küstenort Quy Nhon erkundet Luke Nguyen das Land alleine und trifft viele seiner im Süden Vietnams lebenden Verwandten. Er besucht in Quy Nhon ein Zentrum für behinderte Kinder, lernt am Strand von Nha Trang eine „fliegende Meeresfrüchte-Grillerin“ kennen und wird von seinem Tourguide zum heimischen Kochen eingeladen. Im Hochland um Dalat sieht er den Anbau von Gemüse und Kaffee.

Die letzten Stationen seiner Reise sind Ho-Chi-Minh Stadt, Phan Thiet und das Mekong-Delta. Hier werden seine Berichte noch persönlicher, denn hier leben seine Verwandten, die ihn an dem einen oder anderen Erlebnis aus der Vergangenheit mit seinen Kriegen und der Armut teilhaben lassen und das eine oder andere Familienrezept verraten. Luke Nguyen lernt die „Reiskammer des Landes“ im Mekong-Delta und die Herstellung von Fischsoße kennen und trifft zum Abschluss der Reise zum ersten Mal seine Halbgeschwister.

Vieatnam ist ein sehr gelungenes Werk, das weit mehr als ein Kochbuch ist. Luke Nguyen bereist das Land aus dem Blickwinkel eines in Australien lebenden Vietnamesen, hat als Koch unzählige Einblicke in die vietnamesische Küche und als Familienmitglied berührende Begegnungen mit seinen Verwandten. Seine Reportagen ergänzen Rezepte und Fotos sehr authentischer Gerichte und immer wieder kleine Anekdoten und Wissenswertes. Die ebenfalls authentischen Fotos spiegeln Szenen des Alltags wider und versetzen jeden, der schon in Vietnam war, sofort wieder in die Stimmung vor Ort zurück.

Andrea Bonder

12. November 2010

Über den Debutroman von Kim Thuy

Claudia Kramatschek stellt im Deutschlandradio das Buch "Der Klang der Fremde" vor. Von dem Debutroman der vietnamesischen Autorin Kim Thuy, die Vietnam vor drei Jahrzehnten verlassen hat und heute in Montreal lebt, ist die Journalistin sehr beeindruckt. Denn der Roman ist stark an die Biographie von Kim Thuy angelehnt und erzählt von der Flucht als Boat People von Vietnam nach Malaysia, vom Neuanfang in Kanada und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

Vom Schmerz des Verlustes, Deutschlandradio
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1315930/

6. November 2010

Hotel-Boom am China Beach in Danang

Alexandra Grossmann hat sich für Spiegel Online an den Stränden von Danang umgesehen. Dort, wo sich zu Zeiten des Vietnamkriegs amerikanische Soldaten erholten, werden nun zahlreiche Luxus-Strandresorts gebaut. Ihr Reiseführer Tran Qua berichtet, wie es damals im Krieg war. Dann trifft die Journalistin die 34jährige Thu Hoa, die als Zimmermädchen, Kleidungsverkäuferin und Rezeptionistin arbeitet und immer an ihre Zukunft denkt, aber nie an den Krieg. An Danangs Strand aber prallen Vergangenheit und Gegenwart unweiterlich zusammen. Dort, wo die letzten Hangars der US-Armee abgerissen werden, entsteht ein amerikanisches Resort.

Vietnam-Urlaub am Kriegsstrand, Spiegel Online
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,727084,00.html

2. November 2010

Die Highlights im Zentrum von Vietnam

Autor und Fotograf Christian Haas hat sich auf eine Reise durch Zentralvietnam begeben. Seine Bilderserie auf Focus.de zeigt die kaiserlichen Stätten in Hue und die Tempel, Marktstände und fliegenden Händler in Hoi An. Seinen persönlichen Impressionen verleiht Haas im Text Ausdruck, wie Sie am besten selbst lesen. Denn was harmlos klingt, muss nicht harmlos sein: Eine Fahrt mit dem Touristenboot zur Thien-Mu-Pagode, das lokale Marktangebot, die Tourismus-Baustellen bei Danang. Nur der Lampion-Abend in Hoi An, der ist einfach schön.

Wo die Toten den Touristen weichen müssen, Focus Online
http://www.focus.de/reisen/reisefuehrer/asien/tid-20270/vietnam-wo-die-toten-den-touristen-weichen-muessen_aid_566887.html